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Ungarin wegen illegalen Bordells und Freiheitsberaubung verurteilt

Eine 45-jährige Ungarin wurde vom Landesgericht Feldkirch zu zwölf Monaten Haft verurteilt, weil sie ein illegales Bordell betrieben und eine Frau eingesperrt hatte. Acht Monate der Strafe wurden bedingt nachgesehen, sodass sie nur vier Monate absitzen muss. Das Urteil ist rechtskräftig.

Täuschung bei der Anwerbung

Die Angeklagte hatte in Ungarn Online-Inserate geschaltet, um Frauen für die Prostitution in Österreich anzuwerben. Sie versprach kostenlose Unterkunft in Feldkirch sowie Arbeitsutensilien im Austausch für die Hälfte der Einnahmen. Eine Bekannte der Angeklagten nahm das Angebot an und reiste nach Österreich.

Bei der Ankunft entsprach jedoch nichts den Versprechungen. Es gab keine Arbeitsutensilien, und nach wenigen Tagen wollte die Frau nach Ungarn zurückkehren. Statt sie gehen zu lassen, sperrte die Angeklagte sie in der Wohnung ein. Das Opfer rief vom Balkon aus um Hilfe, Passanten hörten die Rufe und alarmierten die Rettungskräfte, die die Frau über den Balkon befreiten. Die Ungarin wurde daraufhin festgenommen.

Angeklagte bestreitet Vorwürfe

Vor Gericht bestritt die Frau, jemanden eingesperrt zu haben. Sie behauptete, ihre Bekannte sollte ursprünglich in einem Club in der nahegelegenen Schweiz arbeiten, was jedoch nicht zustande kam. Sie habe der Frau lediglich eine Unterkunft angeboten, und diese habe einen Wohnungsschlüssel besessen. Die Befreiungsaktion sei unnötig gewesen.

Die Richterin schenkte jedoch der Darstellung des Opfers Glauben und sprach die Angeklagte der grenzüberschreitenden Prostitutionsförderung und Freiheitsberaubung schuldig. Der Fall hat Bedenken über Menschenhandel in Österreichs Grenzregionen verstärkt. Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, verdächtige Aktivitäten zu melden.

Organisierte Kriminalität im Fokus

Dieser Fall steht nicht allein da. Die österreichische Polizei kämpft seit Jahren gegen illegale Bordelle, von denen viele von Personen aus Osteuropa betrieben werden. Frauen aus Ländern wie Rumänien und Ungarn werden oft mit falschen Versprechungen angeworben und nach Österreich gebracht, wo sie unter schlechten und gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen.

Häufig werden den Frauen gute Verdienstmöglichkeiten und faire Behandlung versprochen, stattdessen werden sie kontrolliert, unterbezahlt und manchmal sogar gefangen gehalten. Die Behörden gehen davon aus, dass organisierte Gruppen hinter diesen Operationen stehen, die Online-Inserate und Mundpropaganda nutzen, um Frauen in verletzlichen Situationen zu finden.

Die österreichische Regierung setzt ihre Ermittlungen in solchen Fällen fort und fordert jeden mit entsprechenden Informationen auf, sich zu melden. Opfer von Menschenhandel werden ermutigt, Hilfe zu suchen – entsprechende Unterstützungsdienste stehen zur Verfügung.

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