
Bahnverkehr in Portugal durch Streik stark beeinträchtigt
In Portugal hat heute ein umfassender Streik den Bahnverkehr im ganzen Land zum Erliegen gebracht. Laut Jose Manuel Oliveira, einem Vertreter der größten Bahngewerkschaft Fectrans, wurde der Verkehr aufgrund der „praktisch vollständigen Zustimmung der Beschäftigten“ eingestellt. Der Streik wurde von insgesamt 14 Gewerkschaften organisiert, die Gehaltserhöhungen sowie bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten der nationalen Eisenbahngesellschaft CP fordern.
Störungen im Bahnverkehr
Die nationale Eisenbahngesellschaft CP hatte bereits im Vorfeld des Streiks vor „schweren Störungen“ gewarnt. In einer Mitteilung stellte das Unternehmen klar, dass der Zugsverkehr an den Tagen 7., 8. und 9. Mai nicht garantiert werden könne. Angesichts der möglichen weiteren Arbeitsniederlegungen, die von anderen Gewerkschaften angekündigt wurden, ist zu erwarten, dass die Störungen bis zum 14. Mai andauern werden. Täglich nutzen etwa 700.000 Menschen in Portugal die Bahn, was die Auswirkungen des Streiks erheblich verstärkt.
Regierungsappell und finanzielle Angebote
Tags zuvor hatte die portugiesische Regierung die Gewerkschaften aufgefordert, den Streik auszusetzen. Sie bot ein Finanzpaket in Höhe von 5,75 Millionen Euro für Gehaltserhöhungen an. Der für Verkehr zuständige Minister Miguel Pinto Luz äußerte, dass die Regierung guten Willen gezeigt habe, jedoch aufseiten der Gewerkschaften keine Offenheit erkennbar sei. Er kritisierte die Proteste als „politischen Streik“ und verwies darauf, dass die vorgezogene Parlamentswahl am 18. Mai bevorstehe, was es der Regierung erschwere, weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Die aktuelle Situation verdeutlicht die Spannungen zwischen den Gewerkschaften und der Regierung in Bezug auf die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Sektor. Die Forderungen der Gewerkschaften nach besseren Arbeitsbedingungen und Löhnen stehen im Kontext einer breiteren Diskussion über die Arbeitsmarktsituation in Portugal, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Quelle: https://orf.at/stories/3392778/

