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Dänemark konfrontiert US-Diplomatin wegen Spionageverdachts

Der dänische Außenminister Lars Lokke Rasmussen hat sich am Mittwoch mit einer ranghohen Mitarbeiterin der US-Botschaft zu einem Gespräch getroffen, um Spionagevorwürfe zu erörtern. Dies bestätigte Rasmussen gegenüber dem dänischen Fernsehsender DR. Hintergrund sind Berichte der US-Zeitung „Wall Street Journal“, die besagen, dass die USA beabsichtigen, ihre Spionageaktivitäten in Grönland auszubauen.

Rasmussen äußerte sich zu den Vorwürfen, indem er betonte, dass Dänemark als enger Verbündeter der USA es nicht hinnehmen könne, wenn man anfängt, sich gegenseitig auszuspionieren. Er wolle den Amerikanern klarmachen, dass die Verantwortung für die inneren Angelegenheiten des dänischen Königreiches, zu dem auch Grönland gehört, beim Königreich selbst liege. Der Außenminister berichtete, dass die betroffene US-Diplomatin, Jennifer Hall Godfrey, den Ernst der Situation verstanden habe.

Spionagevorwürfe und Unabhängigkeitsbewegung

Laut dem Bericht des „Wall Street Journal“ habe die US-Regierung ihre Geheimdienste dazu aufgefordert, mehr Informationen über die Unabhängigkeitsbewegung in Grönland zu sammeln. Insbesondere gehe es darum, wie die Grönländer sowie die Dänen zu einem möglichen Abbau von Rohstoffen auf der Insel durch die USA stehen. Rasmussen erklärte, dass die Richtigkeit der Informationen aus dem Artikel bei dem Gespräch nicht bestätigt wurde.

In den vergangenen Monaten hat US-Präsident Donald Trump wiederholt Interesse daran bekundet, die Kontrolle über Grönland zu übernehmen, was er mit nationalen und internationalen Sicherheitsinteressen begründet. Grönland ist weitgehend autonom, gehört jedoch offiziell zum dänischen Königreich. Sowohl von dänischer als auch von grönländischer Seite wurden Trumps Ambitionen stets zurückgewiesen, wobei betont wird, dass die Grönländer selbst über ihre Zukunft entscheiden werden.

Diplomatische Situation in Dänemark

Seit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar 2017 ist der Posten des US-Botschafters in Dänemark unbesetzt. Trumps Kandidat für diese Position, Kenneth Howery, wartet noch auf die Bestätigung durch den US-Senat. Bis zu dessen Ernennung leitet die Diplomatin Jennifer Hall Godfrey die Geschäfte in der US-Botschaft in Kopenhagen. Die aktuelle diplomatische Situation könnte auch Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Dänemark und den USA haben, insbesondere im Hinblick auf die sensiblen Themen rund um Grönland und dessen geopolitische Bedeutung.

Quelle: https://orf.at/stories/3392905/

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