
Portugal: Dritte Wahl zum Parlament in nur drei Jahren anberaumt
In Portugal findet heute die dritte Parlamentswahl seit etwas mehr als drei Jahren statt. Diese Neuwahl wurde notwendig, nachdem der Regierungschef Luis Montenegro im März eine Vertrauensabstimmung verloren hatte. Montenegro tritt erneut als Spitzenkandidat der Demokratischen Allianz (AD) an, die in einer aktuellen Umfrage mit 34 Prozent der Stimmen an der Spitze liegt. Die Sozialistische Partei (PS) folgt mit 26 Prozent, während die Rechtsaußen-Partei Chega („Genug“) mit 19 Prozent ins Rennen geht.
Wahlkampf und Herausforderungen
Beim Wahlkampfabschluss in Lissabon am Freitag appellierte der 52-jährige Montenegro an seine Anhänger, ihm diesmal ein stärkeren Mandat zu erteilen. Er betonte die Notwendigkeit, stabilere politische Verhältnisse zu schaffen, um das Land zukunftssicher zu machen. Trotz der positiven Umfragewerte sieht die Realität für die Demokratische Allianz jedoch herausfordernd aus. Laut der letzten Umfrage vor der Wahl könnte die AD lediglich 95 der insgesamt 230 Parlamentssitze gewinnen, was weit entfernt von der angestrebten absoluten Mehrheit von 116 Sitzen ist.
Sollte die AD tatsächlich nur einen Teil der Sitze erringen, steht Montenegro vor der schwierigen Aufgabe, entweder eine Minderheitsregierung zu bilden oder Koalitionsverhandlungen mit anderen Parteien aufzunehmen. Die politische Landschaft in Portugal ist in den letzten Jahren von Instabilität geprägt, und die Wähler sind zunehmend besorgt über die Fähigkeit der Parteien, effektive Lösungen für die drängenden Probleme des Landes zu finden.
Wählerstimmung und Ausblick
Die Wählerstimmung scheint gemischt zu sein, und viele Bürger äußern Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage sowie der sozialen Ungleichheiten im Land. Die Sozialistische Partei, die in der Vergangenheit an der Regierung war, hofft, dass die Wähler angesichts der aktuellen Herausforderungen wieder auf sie setzen werden.
Die Wahl wird als entscheidend angesehen, nicht nur für die Zukunft Montenegros, sondern auch für die politische Ausrichtung Portugals insgesamt. Die Ergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Regierungsbildung haben und die Stabilität des Landes in den kommenden Jahren beeinflussen. Angesichts der komplexen politischen Situation wird die Beobachtung der Wahl und ihrer Folgen mit großem Interesse verfolgt.
Quelle: https://orf.at/stories/3393931/
