
UBS setzt auf KI-Avatare zur Optimierung von Analystenberichten
Schweizer Großbank nutzt OpenAI und Synthesia für Videoproduktion und reagiert auf wachsende Nachfrage nach kurzen Videoinhalten
Die Schweizer Großbank UBS experimentiert mit künstlicher Intelligenz, um virtuelle Avatare ihrer Analysten zu erstellen und die Bereitstellung von Inhalten für Kunden zu optimieren. Wie die Financial Times berichtet, hat das Finanzinstitut bereits virtuelle Versionen von rund 35 seiner insgesamt 720 Analysten entwickelt, mit Plänen für eine weitere Ausweitung des Programms.
Technologie von OpenAI und Synthesia im Einsatz
Für die Erstellung der Avatare arbeitet UBS mit Technologien von OpenAI und dem KI-Video-Spezialisten Synthesia zusammen. Der Prozess beginnt damit, dass Analysten in einem von Synthesia betriebenen Studio ihre Erscheinung und Stimme aufzeichnen lassen. Anschließend liest ein Sprachmodell den jeweiligen Analysenbericht, erstellt ein Skript und generiert mithilfe der aufgezeichneten Daten ein realistisches Video.
Antwort auf veränderte Kundenwünsche
Die Initiative ist Teil von UBS‘ Bemühungen, die Effizienz zu steigern und auf die Präferenzen ihrer Kunden für kurze Videoinhalte zu reagieren – ein Format, das durch Plattformen wie TikTok zunehmend an Popularität gewonnen hat.
„Es gibt zwei Treiber dafür: den Kunden-Faktor und den Effizienz-Faktor“, erklärte Scott Solomon, Leiter der Global Research Technology bei UBS. „Es hilft dabei, die Video-Kapazitäten in einer Weise zu skalieren, wie Kunden es von uns verlangen, und spart letztendlich Zeit für Recherchen und Kundengespräche.“
Dramatischer Anstieg der Videoaufrufe
Die Zahlen verdeutlichen das Potenzial der Initiative: UBS veröffentlicht jährlich etwa 50.000 Dokumente, konnte aber aufgrund der begrenzten Studiokapazität nur rund 1.000 Videos pro Jahr produzieren. „Die Anzahl der Aufrufe dieser Videos ist jedoch dramatisch gestiegen“, so Solomon gegenüber der Financial Times.
Mit der neuen KI-Technologie plant UBS, die Videoproduktion auf bis zu 5.000 Videos jährlich zu steigern und damit der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.
Freiwillige Teilnahme mit technischen Herausforderungen
Die Teilnahme am Avatar-Programm ist für die Analysten freiwillig. Solomon räumte ein, dass das System noch verfeinert wird und derzeit Schwierigkeiten im Umgang mit bestimmten Akzenten hat. Dennoch sieht die Bank großes Potenzial in der Technologie zur Skalierung ihrer Kommunikation mit Kunden.
Die Initiative zeigt, wie traditionelle Finanzinstitute künstliche Intelligenz nutzen, um ihre Dienstleistungen zu modernisieren und den sich wandelnden Erwartungen ihrer Klientel gerecht zu werden. UBS positioniert sich damit als Vorreiter im Einsatz von KI-generierten Inhalten im Bankensektor.

