
Zunehmende internationale Forderungen an Israel nehmen zu
Die anhaltende Blockade von Hilfslieferungen nach Gaza, die seit mehr als zwei Monaten besteht, hat zu einem dramatischen Anstieg humanitärer Bedrohungen geführt. Die Vereinten Nationen und verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben wiederholt vor einer drohenden Hungersnot gewarnt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte jedoch betont, dass die Blockade erst aufgehoben werde, wenn die Hamas besiegt sei. In jüngster Zeit hat internationaler Druck, insbesondere von den USA, zugenommen. Diese forderten Israel auf, die humanitäre Situation zu verbessern und wiesen darauf hin, dass die Unterstützung Israels von der Behebung der humanitären Krise abhänge.
Am Montag meldete Israel die erste Hilfslieferung nach fast dreimonatiger Blockade. Neun Lastwagen der Vereinten Nationen durften in den Gazastreifen einfahren. Tom Fletcher, der UNO-Nothilfekoordinator, bezeichnete diese Entwicklung als positiv, warnte jedoch, dass es sich nur um einen „Tropfen auf den heißen Stein“ handele. Laut der israelischen Behörde Cogat erreichten die Hilfslieferungen das Küstengebiet über den Grenzübergang Kerem Schalom. Gleichzeitig forderten 22 Länder, darunter Kanada, Frankreich und Deutschland, in einer gemeinsamen Erklärung die vollständige Wiederaufnahme der Hilfen für den Gazastreifen.
Internationale Reaktionen und US-Politik
Die humanitäre Krise in Gaza wird von den USA als ernstes Problem betrachtet. Unter der Administration von Donald Trump hatte die US-Regierung Israel kaum kritisiert und die Verantwortung für die humanitäre Situation vor allem der Hamas zugeschrieben. Diese wird beschuldigt, Hilfslieferungen abzuzweigen und auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. In den letzten Tagen haben jedoch US-Außenminister Marco Rubio und der Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff Netanjahu gedrängt, die Blockade zu lockern. Witkoff erklärte, dass man eine humanitäre Krise unter der aktuellen Führung nicht zulassen wolle.
Die Hilfslieferungen sind zunächst für wenige Tage geplant, bis eine neue Verteilung von Lebensmitteln und anderen Gütern durch private Unternehmen organisiert wird. Die Vereinten Nationen haben diese Pläne scharf kritisiert und befürchten, dass sie es Israel ermöglichen werden, militärische Operationen ungehindert fortzusetzen, was die Sicherheit der Zivilbevölkerung gefährdet. Kritiker befürchten zudem, dass die Verteilzentren im Süden des Gazastreifens die Bevölkerung zwingen sollen, sich in einen kleinen Teil des Gebiets zu flüchten.
Militärische Offensive und humanitäre Bedenken
Die israelische Armee hat die Bewohner des südlichen Gazastreifens zur sofortigen Evakuierung aufgefordert. Laut Militärsprecher Avichay Adraee sollen die Bewohner in Richtung des Gebiets al-Mawasi evakuieren. Die Armee kündigte an, eine umfassende Offensive zu starten, um die Kapazitäten terroristischer Organisationen in diesem Gebiet zu zerstören. In der Nacht zuvor hatten israelische Spezialkommandos bereits in Chan Junis operiert, wobei Berichten zufolge ein hochrangiger Kämpfer einer mit der Hamas verbundenen Gruppe getötet wurde.
Angesichts der neuen Offensive haben führende Politiker wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer und der kanadische Premier Mark Carney Israel mit konkreten Maßnahmen gedroht. In einer gemeinsamen Erklärung äußerten sie, dass das Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen als „ungeheuerlich“ angesehen wird und man nicht tatenlos zusehen könne. Die Situation in Gaza bleibt angespannt, während die internationale Gemeinschaft auf
Quelle: https://orf.at/stories/3394290/

